kulturpro.de Foren-Übersicht
Portal  •  Kalender  •  Forum  •  Profil  •  Suchen   •  Registrieren  •  Einloggen, um private Nachrichten zu lesen  •  Login   

 Petition zu Abrechnungsmethoden der GEMA

Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen
Autor Nachricht
KulturPro
Administrator





Anmeldungsdatum: 26.11.2004
Beiträge: 233
Wohnort: Schöppingen/Münsterland


blank.gif

BeitragVerfasst am: 16.05.2009, 16:04    Petition zu Abrechnungsmethoden der GEMA Antworten mit ZitatNach oben

Nachdem ich auch in diesem Jahr wieder unzählige mühselige Stunden damit verbringen mußte, um der GEMA meine Konzertaufführungen zur Verrechnung nachzuweisen, möchte ich nachdrücklich auf die erste Petition (Initiert von Nils Kolonko!) hinweisen, die den Deutschen Bundestag dazu auffordert, Änderungen über die Abrechnungsmodalitäten und Transparenz der GEMA zu beschließen:

Petition: Bürgerliches Recht - Offenlegung der Abrechnungsmethoden der Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA)

Text der Petition:
Der Deutsche Bundestag möge beschließen ... dass die GEMA ihre Abrechnungsmethoden klar und für jedermann verständlich offen legt.

Begründung:
Die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) vertritt die Nutzungsrechte von rund 60.000 Musik-Komponisten und -Textern aus Deutschland.

Laut Wikipedia werden dabei mehr als 800 Millionen Euro Umsatz im Jahr verrechnet.

Dabei wird nicht klar ersichtlich, nach welchen Methoden das Geld genau verteilt wird.

Zwar gibt es einen "Verteilungsplan" auf der Webseite des Vereins, allerdings wird dabei nicht verständlich, wie der Verein das Geld genau verteilt.
Der Grund: es handelt sich um 66 Seiten PDF mit diversen Schlüsseln und verschiedensten Formeln und dergleichen. Für einen durchschnittlich intelligenten, durchschnittlich gebildeten Musiker wird daraus nicht klar, wie der Geldfluss läuft.

Auf auf mehrfache, persönliche Anfrage bei der GEMA, Recherchen im Internet und in Fachforen, ist deutlich erkennbar, dass die Mitglieder des Vereins nicht nachvollziehen können, nach welchen Bestimmungen verrechnet wird.

Diesen Sachverhalt möge der Deutsche Bundestag aufklären und von der GEMA einfordern, die Methoden klar und verständlich offen zu legen.


Soweit mir bekannt ist ist eine weitere Petition bereits in den Startschuhen, die auch die Seite der Veranstalter berücksichtigt.

Sowohl eine Auflistung der von der GEMA über meine Kompositionen gespeicherten Daten als auch eine Auskunft über die abgerechneten Konzertaufführungen ist für mich als Komponistin kostenpflichtig (sic!)(Abgesehen davon, das ich als Mitglied der GEMA ohnehin schon einen jährlichen Mitgliedsbeitrag entrichten muß - Die VG-Wort und VG-Bild für Autoren und bildende Künster sind soweit mir bekannt beitragsfrei.)
Laut Aussagen der GEMA ist die einzige sichere Möglichkeit für Konzertaufführungen meiner Werke bezahlt zu werden, wenn ich als Komponistin die Aufführungen der GEMA einreiche. Es ist mir aber kaum möglich alle Aufführungen nachzuhalten, weil immer mehr Musiker/innen meine Kompositionen aufführen ohne mich darüber zu informieren!!!
Konzertaufführungen über die Grenzen der Republik hinaus wurden bisher garnicht verrechnet und falls das doch noch geschehen sollte, dann ohnehin mit bis zu 2 Jahren Verzögerung!

Die GEMA-Desasterliste meinerseits könnte hier noch lange weitergeschrieben werden. Stoff dazu gibt es hier zu Genüge und mehr als ich Zeit habe diese auch noch zu dokumentieren! Wer weitere Argumente seitens der Problematik GEMA benötigt, lese bitte auf den Seiten der Sonthofener Kulturwerkstatt weiter:
www.kult-werk.de

In der Hoffnung auf bessere Zeiten, der Bitte um Mitzeichnung und mit besten Grüßen

Dorothée Hahne

https://epetitionen.bundestag.de/index.php?action=petition;sa=details;petition=3827

_________________
"Kultur ist der Spiegel der Gesellschaft"


Zuletzt bearbeitet von KulturPro am 23.07.2009, 15:00, insgesamt einmal bearbeitet

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenWebsite dieses Benutzers besuchen    
KulturPro
Administrator





Anmeldungsdatum: 26.11.2004
Beiträge: 233
Wohnort: Schöppingen/Münsterland


blank.gif

BeitragVerfasst am: 19.05.2009, 14:48    Pree Antworten mit ZitatNach oben

Presseartikel zum Thema:

Südwest-Presse:

Der Widerstand wächst
Ein Vorwurf: Die ohnehin Erfolgreichen werden über Gebühr bevorzugt

Für die einen ist sie ein Segen, für die anderen ein Ärgernis: die Gema. Jetzt regt sich Protest: Eine Petition zu den Geschäftspraktiken der Verwertungsgesellschaft hat schon 1400 Unterstützer gefunden.

HELMUT PUSCH

Egal, ob Superstars wie Steven Tyler vor Tausenden auftreten oder Hobbymusiker beim Stadtfest: Immer werden Gema-Gebühren fällig. Archivfoto
Wo im öffentlichen Raum Musik erklingt, ist auch die Gema zur Stelle und kassiert ihren Anteil. Zu Recht, schließlich nimmt die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte die Interessen der Komponisten und Textdichter wahr. Nur: Wie sie das tut, sorgt bei Musikern und Veranstaltern zunehmend für Ärger. Denn wie die Gema die Kosten berechne, die ein Veranstalter für ein Konzert bezahlen muss, sei ebenso diffus, wie der Schlüssel, nachdem das eingenommen Geld an die Urheber ausgeschüttet werde, sagen Kritiker.

Eine davon ist Monika Bestle. Sie treibt in Sonthofen die Musik und Kleinkunst-Kneipe "Kultur-Werkstatt" um. Sie sagt: "Die Gema sollte eigentlich die Künstler fördern. Wie sie das aber macht, verhindert schlichtweg die Kultur." Denn die Gema berechnet die Gebühren für ein Konzert nach der Raumgröße und nach der Höhe des Eintrittsgeldes. Wie viele Zuhörer aber zu einem Konzert tatsächlich kommen, interessiere die Gema nicht. Im Falle der Kulturwerkstatt ist das pro Konzert ein Betrag zischen 85 und knapp 100 Euro zuzüglich Mehrwertsteuer, je nach Eintrittsgeld. Die Folge: In vielen Clubs können noch unbekannte Bands und Künstler nicht mal umsonst auftreten, weil der Wirt im Zweifelsfall bei den Gema-Kosten draufzahlt.

"Warum kann die Gema ihre Gebühren nicht nach dem tatsächlich bezahlten Eintritt berechnen?", fragt Monika Bestle. "Bei den Kinos werden die Lizenzgebühren für die Filme doch auch nach den verkauften Eintrittskarten berechnet."

Aber nicht nur die Berechnung der Konzertgebühren sorgt für Unmut, auch die Ausschüttung des eingenommenen Geldes wird kritisiert. "Das Ausschüttungssystem der Gema bevorzugt eindeutig jene, die ohnehin schon erfolgreich sind", sagt Monika Bestle. Unbekanntere Künstler und Komponisten, mithin das Gros der Gema-Mitglieder, hätten dagegen das Nachsehen. "Das Geld, das wir Veranstalter für ihre Konzerte bezahlen, kommt bei ihnen kaum an", sagt sie. Eine Differenz, die den meisten Musikern, die mit eigenen Stücken unterwegs sind, nicht bewusst ist. Denn die Gema-Gebühren für die Konzerte bezahlen die Veranstalter. Und die wissen wiederum nicht, was an die Urheber zurückfließt.

Barbara Clear kennt beide Seiten. Sie schreibt nicht nur ihre eigenen Lieder, sie interpretiert sie auch, mietet die Hallen selbst an, produziert und vertreibt ihre CDs auch selbst. Und schon bei den Gema-Gebühren für die Hallen hat sie Ungereimtes ausgemacht: "Ich habe die Münchner Olympiahalle bislang drei Mal gemietet, immer die gleiche Eintrittskategorie verlangt, und jedesmal hat die Gema andere Gebühren verlangt", sagt Barbara Clear. 2004 zahlte sie 2007 Euro, 2005 waren es 459 Euro und im Jahr 2006 exakt 1233 Euro.

Aber nicht nur an den Gema-Rechnungen für Konzerte stößt sich die Sängerin, auch an den Ausschüttungen der Verwertungsgesellschaft: "In den Jahren 2004 bis 2007 habe ich etwa 80 000 Euro Gema-Gebühren bezahlt. Erstattet wurden mir im gleichen Zeitraum gerade mal 10 000 Euro."

Und das, obwohl Barbara Clear bei den Konzerten mehr als die Hälfte eigene Lieder gespielt hat. Nach Abzug der Bearbeitungsgebühren, hätte Barbara Clear also mindestens mit 33 200 Euro Rückzahlungen rechnen können. Hätte - wären da nicht die Ausschüttungsrichtlinien der Gema. Denn die bevorzugten die ordentlichen Mitglieder der Gema, mithin die 3000 erfolgreichsten und arriviertesten Komponisten,

Noch eine Ungerechtigkeit treibt Barbara Clear um. "Für jede CD bezahle ich, bevor sie das Presswerk ausliefert, rund 1,50 Euro an die Gema." Geld, das eigentlich im Falle der Münchnerin, die auf der jüngsten CD alle Titel selbst geschrieben hat, an sie zurückfließen müsste. Aber: "Wir verkaufen die Clear-CDs vor allem auf Konzerten", sagt Clears Assistent Ralph Dittmer. CDs, die nicht über den Scanner einer Ladenkasse verkauft werden, berücksichtige die Gema aber nicht. Clear verkauft pro Jahr auf ihren Konzerten mehr als 10 000 CDs, ein Verlust von mindestens 15 000 Euro. Ihr Rezept: Sie verlangt auf ihren Konzerten keinen Eintritt mehr. Jeder Besucher kann aber am Schluss seinen Obulus entrichten. Denn ohne Eintritt sinken die Gema-Gebühren beträchtlich. Übrigens: Die Sängerin ist gerade im Rechtsstreit mit der Gema, will gerichtlich die Auszahlungsmodalitäten der Gema überprüfen lassen.

Die Gema hat auf unsere Anfragen nicht reagiert.

Quelle: http://www.suedwest-aktiv.de/landundwelt/feuilleton/4102920/artikel.php?SWAID=986d85b2bf0557b7b34e03ada4da2b8d
Erscheinungsdatum: Samstag 24.01.2009

_________________
"Kultur ist der Spiegel der Gesellschaft"

OfflineBenutzer-Profile anzeigenPrivate Nachricht sendenWebsite dieses Benutzers besuchen    
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:      
Neues Thema eröffnenNeue Antwort erstellen


 Gehe zu:   



Berechtigungen anzeigen


Forensicherheit

7846 Angriffe abgewehrt

Powered by Orion based on phpBB © 2001, 2002 phpBB Group
CBACK Orion Style based on FI Theme
Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde



[ Page generation time: 0.0274s (PHP: 78% - SQL: 22%) | SQL queries: 21 | GZIP disabled | Debug on ]