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 Filmwettbewerb für Denkmal/Homosexuelle NS-Opfer

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KulturPro
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Anmeldungsdatum: 26.11.2004
Beiträge: 233
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BeitragVerfasst am: 16.11.2009, 16:27    Filmwettbewerb für Denkmal/Homosexuelle NS-Opfer Antworten mit ZitatNach oben

An interessierte Videokünstlerinnen und -künstler

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Sehr geehrte Damen und Herren,

am 27. Mai 2008 wurde das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin der Öffentlichkeit übergeben. Es entstand am südlichen Rand des Großen Tiergartens nach dem Entwurf des dänisch norwegischen Künstlerduos Michael Elmgreen und Ingar Dragset. Initiatoren waren die Initiative »Der homosexuellen NS-Opfer gedenken« und der Lesben- und Schwulenverband (LSVD). Laut Bundestagsbeschluss vom 12. Dezember 2003 soll das Denkmal die verfolgten und ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung
gegenüber Schwulen und Lesben setzen. Der Bau des Denkmals wurde vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziert; für seinen Unterhalt ist die Bundesstiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas zuständig. Das Denkmal ermöglicht Besucherinnen und Besuchern durch ein kleines, quadratisches Fenster den Blick auf einen Film mit einer gleichgeschlechtlichen Kussszene. Der Startfilm von 2008 zeigt zwei Männer.
Alle zwei Jahre soll dieser Film durch einen neuen von anderen Künstlerinnen und Künstlern ersetzt werden, die ihre Interpretation einer gleichgeschlechtlichen Kussszene zeigen. Auf diese Weise wird sich das Denkmal ständig verändern.
Es ist geplant, erstmals im Mai 2010 einen neuen Film im Denkmal zu zeigen, der folgenden Mindestforderungen entsprechen soll:

- schwarz-weiß
- gleichgeschlechtliche Kussszene
- max. zwei Minuten Länge

Wir laden Sie daher zur Teilnahme an einem entsprechenden öffentlichen Ideenwettbewerb ein. Bei Interesse bitten wir Sie, bis zum 9. Januar ein Grobkonzept für einen solchen Film, einen Nachweis ihrer Fachkunde sowie entsprechende künstlerisch-fachliche Referenzen einzureichen:

Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
– Geschäftsstelle –
Stresemannstraße 90
10963 Berlin

Eine Kommission (je eine Vertreterin oder ein Vertreter des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Senatskanzlei für Kulturelle Angelegenheiten des Landes Berlin und der Initiatoren des Denkmals) wird anschließend eine Auswahl der fünf besten Einsendungen treffen. Diese Videokünstlerinnen und -künstler werden dann aufgefordert, einen Filmdummy herzustellen und die Produktionskosten für die Herstellung des späteren Films anzugeben. Der neue Film soll ab dem 27. Mai 2010 gezeigt werden.

Mit Dank und freundlichen Grüßen verbleibt

Uwe Neumärker
Direktor

http://www.stiftung-denkmal.de/homosexuellendenkmal

Weitere Informaionen:

Debatte um das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen

Am 12. Dezember 2003 beschloss der Deutsche Bundestag die Errichtung eines Denkmals für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen, um damit die verfolgten und ermordeten Opfer zu ehren, die Erinnerung an das Unrecht wachzuhalten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben zu setzen. Der parlamentarischen Entscheidung war eine elfjährige Diskussions- und Vorbereitungsphase vorangegangen. Im Juni 1992 war zunächst die Idee entstanden, ein Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten homosexuellen Männer zu errichten. Aus der »Initiative ›Schwulendenkmal‹« wurde schließlich ein schwul-lesbisches Erinnerungsprojekt, das in Berlin einen zentralen Ort des Gedenkens in Deutschland forderte. Nach dem Beschluss des Bundestages wurde – in Abstimmung mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sowie der Mahnmalsinitiative – durch das Land Berlin ein künstlerischer Wettbewerb ausgelobt, zu dem 24 Künstler und Künstlerinnen aus dem In- und Ausland geladen wurden. Die elfköpfige Wettbewerbsjury unter Vorsitz von Professor Norbert Rademacher erklärte am 25. Januar 2006 den Beitrag des dänisch-norwegischen Künstlerteams Michael Elmgreen und Ingar Dragset zum Sieger. Dieser Entwurf stellt einen Stahlbetonkörper in Anlehnung an Peter Eisenmans Stelenfeld des Holocaustdenkmals dar. Durch eine kleine Fensteröffnung sind im Inneren der Stele in einer Endlosschleife zwei sich
küssende Männer zu sehen.
Diese Filmsequenz löste eine Diskussion um die Wettbewerbsentscheidung aus. Die Kritik, die durch eine Unterschriftenkampagne unterstrichen wurde, zielte auf die fehlende Repräsentanz lesbischer Verfolgter des
Nationalsozialismus bei dem Entwurf des Künstlerteams. Nach einem längeren Diskussionsprozess verkündete der Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Staatsminister Bernd Neumann, nach Zustimmung des
LSVD sowie der Künstler am 4. Juni 2007 eine Fortentwicklung der Denkmalskonzeption: Demnach soll alle zwei Jahre der Film gewechselt werden, wobei eine Jury von Expertinnen und Experten die Entscheidung über den
neugezeigten Film treffen soll. Angesichts der Widmung des Denkmals sind für den zweiten Film Beiträge willkommen, die geeignet sind, ein Zeichen gegen die Ausgrenzung von Lesben in der Gegenwart zu setzen.


PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG
PRESSEMITTEILUNG NR.: 216
Kulturstaatsminister Bernd Neumann erzielt Einigung beim Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen
Mo, 04.06.2007

Kulturstaatsminister Bernd Neumann ist es bei einem heutigen Treffen im Kanzleramt gelungen, völliges Einvernehmen beim Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen zu erzielen. An den Planungen waren der Lesben- und Schwulenverband, die Initiative "Der homosexuellen Opfer gedenken" sowie das mit dem Entwurf beauftragte Künstlerduo Elmgreen und Dragset beteiligt. In den Diskussionsprozess waren ebenfalls die zuständigen Verantwortlichen aus allen Bundestagsfraktionen einbezogen.

Laut Bundestagsbeschluss vom 12. Dezember 2003 soll das Denkmal die verfolgten und ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen.

Das Künstlerduo Elmgreen und Dragset hatte seinen prämierten Entwurf überzeugend weiterentwickelt. Im Nationalsozialismus konzentrierte sich die Verfolgung aufgrund von Homosexualität auf Männer. Dafür steht das Startvideo eines küssenden Männerpaares. Der nunmehr beabsichtigte Videowechsel im Zwei-Jahres-Rhythmus gestattet es aber auch, Bilder von Frauen zu zeigen, und damit den Blick besonders auf die dritte Aufgabe des Gedenkortes zu lenken, für die heutige Zeit ein Zeichen gegen Ausgrenzung von Schwulen und Lesben zu setzen. Dieser Vorschlag wird auch der jüngsten Kritik gerecht, dass die Lesben bei dem bisherigen Entwurf ausgegrenzt seien.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann erklärte: "Mit der Errichtung eines zentralen Denkmals in der Bundeshauptstadt wird entsprechend dem Beschluss des Deutschen Bundestags nun auch der homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus öffentlich gedacht. Mit diesem künstlerischen Entwurf ist eine würdige Form der Erinnerung an diese Opfer gefunden worden."

Das Denkmal, das noch in diesem Jahr fertiggestellt werden soll, hat die Form eines Kubus, in dessen Ecke ein Fenster eingeschnitten ist. Der Betrachter blickt hier auf eine projizierte Filmsequenz. Das Denkmal wird am südlichen Rand des Tiergartens errichtet. Für die Finanzierung hat die Bundesregierung Mittel in Höhe von insgesamt 600.000 Euro zugesagt. Das Land Berlin stellt den Standort für das Denkmal zur Verfügung.

http://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2007/06/2007-06-04-bkm- denkmal.html

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